Rechte Dauer-Demo: Wie Halles Händler Liebich den Markt nehmen wollen - Mitteldeutsche Zeitung

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• Schon lange beschallt Rechtsextremist Sven Liebich jeden Montag den Markt.
• Stadt, Anwohnern und Händlern sind die kleinen aber lauten Demos längst ein Dorn im Auge.
• Was die Händler der Stadt nun gegen Sven Liebich unternehmen wollen.

Halle (Saale) -

Lange genug haben sich Händler und Gewerbetreibende in Halle Sven Liebichs lautstarkes Treiben auf dem Marktplatz angesehen, nun schlagen sie zurück. Wie die MZ aus Händlerkreisen erfuhr, wollen sie dem Rechtsextremen den Platz auf dem Markt wegnehmen.

Händler wollen Stände länger stehen lassen

Ab Montag wollen sie ihre Stände vor dem Ratshof länger als bisher aufgebaut lassen, nämlich bis 21 Uhr. Liebich könnte dann nicht mehr wie bisher mit seiner Lautsprecherbox in den Abendstunden Anwohner, Passanten und Touristen terrorisieren, sondern müsste sich einen anderen Ort für seine Demos suchen.

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Nach MZ-Informationen werden für den Plan schon am Wochenende Hütten, Crêpe-, Süßwaren- und Flammkuchenbuden sowie ein Karussell aufgebaut. Die Inhaber sind zumeist Hallenser, die die Dauerdemos nicht mehr länger ertragen wollen.

Sie dürfen sich bei ihrem Vorhaben der vollen Unterstützung der Stadt gewiss sein. Die Verwaltung hat das Markttreiben bis 21 Uhr genehmigt und das ausgerechnet mit der Corona-Pandemie erklärt, die für Liebich eine riesige Lüge ist.

Auch Wiegand meint: „In Halle ist kein Platz für rechte Hass-Parolen"

Zwar vermeidet Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) einen Zusammenhang zwischen der Genehmigung und den Demos herzustellen: „Um Händler und Gastronomen in der Corona-Pandemie zu unterstützen, bietet die Stadt auf der Ostseite des Marktplatzes bis 21 Uhr ab sofort kostenfrei eine Aktionsfläche mit mobilen Ständen an“, sagt er betont wertneutral.

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Grundlage sei der im Mai vom Stadtrat beschlossene Maßnahmenplan zur Unterstützung von Unternehmen während der Corona-Krise. Dennoch dürfte auch der Stadtspitze an einem Ende der Demos gelegen sein. „In Halle ist kein Platz für rechte Hass-Parolen. Wir zeigen Gesicht für Toleranz, Friedfertigkeit und Demokratie“, schickt Wiegand hinterher. (mz)

July 27, 2020 at 11:00AM
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