Halle (Saale) -
Händler, Gastronomen und Verkehrsbetriebe sind besorgt über den zunehmend nachlässigen Umgang der Kunden mit den Corona-Regeln. Vor allem die Maskenpflicht wird vielerorts nicht mehr eingehalten.
Danach tragen 90 Prozent der Befragten weiter eine Maske, wenn es erforderlich ist - zehn Prozent demnach nicht. Bereits 18 Prozent der Befragten halten die derzeitigen Maßnahmen für übertrieben, heißt es in dem Bericht.
Gastronomen berichten, dass Gäste, die nicht zu einer Familie gehören, Abstandsregeln nicht einhalten und sich bei Begrüßungen umarmen. „Als Café- oder Hotelbetreiber kann man das schlecht verhindern“, sagt Michael Pirl vom Landesvorstand des Gastroverbandes Dehoga und Chef des Hotels „Zum Stein“ in Wörlitz. Nach seinen Worten werden auch die ausliegenden Gästelisten nicht immer korrekt ausgefüllt: „Unsere Mitglieder berichten von Fake-Namen und falschen Telefonnummern.“
Keine Bußgelder für fehlende Masken und falsche Einträge in Sachsen-Anhalt
Maurice Tober, Inhaber des Weißenfelser Bootshauses, fand unter anderem den Namen Dagobert Duck auf seiner Gästeliste. Beliebt ist auch die Eintragung „Micky Maus“, berichten Kneipenbesitzer. Im Falle einer aufgetretenen Infektion helfen Anwesenheitslisten, eine schnelle Kontaktnachverfolgung durch die Gesundheitsämter sicherzustellen und Infektionsketten zu durchbrechen, teilte das Gesundheitsministerium Sachsen-Anhalt mit. Bußgelder für fehlende Masken und falsche Einträge gebe es für die Einzelpersonen aber nicht. Diese sind laut Ministeriumssprecherin vorerst auch nicht geplant. „Wir beobachten aber die bundesweite Debatte.“
Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein hatten diese Woche Bußgelder von bis zu 150 Euro für die Masken-Verweigerer im Nahverkehr angekündigt. Der mitteldeutsche Bahn-Betreiber Abellio teilt mit, dass auch bei ihm einige Fahrgäste den Mund-Nasen-Schutz verweigern. „Die Möglichkeit, ein Bußgeld auszusprechen, könnte in der ganzen Problematik sicherlich hilfreich sein“, sagte Abellio-Sprecher Matthias Neumann. Allerdings könnte das Bußgeld nur von behördlicher Seite erhoben werden. Deren Mitarbeiter seien aber nur vereinzelt in den Zügen. Ein Bußgeld sei daher schwer durchsetzbar. (mz)
August 07, 2020 at 11:00AM
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Mehr Maskenmuffel in Sachsen-Anhalt: Händler beklagen Missachtung der Corona-Regeln - Mitteldeutsche Zeitung
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